150 Jahre Kolpingsfamilie Waldsassen

150 Jahre Kolpingsfamilie Waldsassen: Fröhliche Stimmung, mahnende Worte „Wir sind ein bunter Haufen.“ Das betonte Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt am Sonntag bei den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Kolpingsfamilie Waldsassen. Es herrschte eine fröhliche Stimmung, es gab aber auch mahnende Worte.

Mit einem eindrucksvollen Festgottesdienst in der gut gefüllten Basilika und einem anschließenden Festakt in der Klosteraula feierte die Kolpingsfamilie Waldsassen am Sonntag 28.09.2025 ihren 150. Geburtstag. Höhepunkt war die Verleihung des Ehrendiploms durch Kathrin Zellner vom Kolping-Bundesverband an den Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Waldsassen, Werner Hahn. Kurz vor dem Festgottesdienst war Bürgermeister Bernd Sommer als neues Mitglied in die Kolpingsfamilie aufgenommen worden. Dazu Präses Dr. Thomas Vogl lachend: „Er hout nimma auskinnt.“ Dem Festgottesdienst voraus ging ein kleiner Kirchenzug, an dem neben der Kolpingsfamilie Waldsassen noch die Kolpingsfamilien aus Marktredwitz, Bärnau, Tirschenreuth, Friedenfels, Falkenberg, Immenreuth und Kemnath sowie die KAB Waldsassen, der KDFB Waldsassen und der KDFB Münchenreuth aus der Pfarrei teilnahmen.

In seinen Begrüßungsworten freute sich Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt, endlich mal wieder in der nördlichen Oberpfalz sein zu können. Vor Jahrzehnten hatte er in Fockenfeld sein Abitur gemacht. Bei dichtem Nebel sei er in Regensburg losgefahren, so Schmidt. „Und jetzt in Waldsassen ist alles in Ordnung, die Sonne scheint“, bemerkte der gut gelaunte Diözesanpräses. In seiner Predigt forderte er alle auf, dem Nächsten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. So könne man erkennen, wenn jemand Hilfe benötige. Dies habe Adolph Kolping in die Tat umgesetzt. Der Prediger weiter: „Und es ist wichtig, sein eigenes christliches Leben zu hinterfragen und neu auszurichten. Dafür ist es nie zu spät. Zusammen sind wir Kolping – wir sind ein bunter Haufen“, betonte Schmidt. Wichtig sei auch, diese Buntheit zu behalten. Bei Kolping sei niemand alleine: „Bei uns spürt man den Kolping-Geist.“ Emotionaler Höhepunkt des Gottesdienstes war das gemeinsame Gebet für die Heiligsprechung des Gesellenvaters Adolph Kolping. Es folgten sechs Strophen des Kolpinglieds „Wir sind Kolping“ und das Lied „Großer Gott wir loben dich“. Umrahmt hatte den Festgottesdienst der Basilikachor unter der Leitung von Andreas Sagstetter.

Beim anschließenden Festakt in der vollbesetzten Aula des Klosters Waldsassen ging Vorsitzender Werner Hahn kurz auf die Geschichte der Kolpingsfamilie Waldsassen ein und erzählte einige Anekdoten. Er wusste auch: „Viele Ehen sind aus der Kolpingsfamilie heraus entstanden.“  Sein Fazit: Fazit: Es war und ist für viele Mitglieder eine schöne Zeit in der Kolpingsfamilie Waldsassen. Für viele ein fester Teil ihres Lebens. Auch wenn Teile unserer Gesellschaft in Hass, Ängsten und Glaubensverlust immer weiter abdriften, ist es wichtig, dass die Kolpingsfamilie und Kolpinggemeinschaft menschliche und christliche Werte vermittelt. Sie muß aber auch versuchen Ängste zu verstehen und sie egal welcher Konfession in die Idee Adolph Kolpings einbinden und für sie zu gewinnen.

Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt verwies darauf, dass Grußworte so kurz wie Miniröcke sein sollten, ganz nach dem Motto: „Das Wesentliche umfassen und zum Nachdenken anregen.“ Klar, dass er damit viele Lacher erntete. Er machte auch deutlich, dass das christliche Denken das Fundament in der Kolpingsfamilie sei. Kathrin Zellner, Mitglied im Bundesverband, wies darauf hin, dass 150 Jahre Kolpingsfamilie eine beeindruckende Wegstrecke seien. Sie zollte allen für ihre Aktivitäten und ihre Hilfsbereitschaft ein großes Lob. Sie handelten ganz nach den Idealen von Adolph Kolping: „Aus dem Glauben heraus die Welt gestalten.“ Die Waldsassener Kolpingsfamilie könne mit Mut, Freude und Tatkraft in die kommenden Jahre gehen. Anschließend überreichte sie das Ehrendiplom des Kolpingswerk Deutschland an die Kolpingsfamilie Waldsassen.

Ortspräses Dr. Thomas Vogl mahnte in seinen Grußworten an, Adolph Kolping endlich heiligzusprechen: „Möge doch Rom endlich verstehen, dass eine Heiligsprechung Adolph Kolpings bald stattfindet.“ Dafür erntete er großen Applaus von den Anwesenden. Vogl betonte zudem das gute Miteinander in der Kolpingsfamilie Waldsassen.

Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Neumitglied Bürgermeister Bernd Sommer. Musikalisch wurde der Festakt in der Aula von Jakob Siller umrahmt.

An zahlreichen Pinwänden angebrachte Bilder der Geschichte der Kolpingsfamilie ließen bei vielen anwesenden Mitgliedern Erinnerungen an schöne Zeiten aufkommen.

Ein gemeinsames Mittagessen rundete die gelungene Veranstaltung ab.

Text & Bild: Werner Hahn