Fronleichnamsfest 2018 in Waldsassen

Feierliche Fronleichnamsprozession in Waldsassen

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika begann der Festtag, der mit der Prozession durch die Stadt und den vier Altären mit der Verkündigung des Evangeliums, Lobpreis, Bitte und Segen begangen wurde. Die Verbände gestalteten wieder die Altäre und Blumenteppiche, Kinder und Eltern des Kinderhauses St. Michael nahmen ebenso wie die Erstkommunionkinder und Firmlinge an der Prozession teil. Die ganze Vielfalt des kirchlichen und öffentlichen Lebens zeigte sich im Glauben an die Gegenwart Jesu im Sakrament des Altares verbunden.

In seiner Ansprache am 4. Altar vor der Basilika stellte Stadtpfarrer Thomas Vogl fest, „dass Christen praktische Menschen seien. Pragmatisch sogar. Oder wie sollte man das sonst nennen, als man begann statt Brot, das in der Eucharistiefeier gebrochen und geteilt wurde, kleine Hostien zu backen und als Leib Christi zu empfangen? Seit dem 9. Jahrhundert ist das so.

Und Katholiken sind noch praktischer veranlagt, denn im Vergleich zu unseren evangelischen Schwestern und Brüdern ist die Kelchkommunion, der Empfang des Blutes Christi, die Ausnahme statt die Regel.

Eigenartig: Wir sprechen vom „Allerheiligsten“ und gehen so sparsam damit um: das wäre ja so umständlich, aufwändig, ja und dann auch noch, wo der andere schon aus dem Kelch getrunken hat….

Nun, wir geben uns heute alle Mühe, feiern Fronleichnam festlich und feierlich, Respekt! „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ sagen wir, aber wir reduzieren und es fehlt uns nicht wirklich was. 1000 Jahre Praxis lügen nicht und gute alte Lehre der Kirche bestätigt: in der einen wie der anderen Gestalt ist immer der ganze Christus.

Warum glauben wir der Alltagsweisheit „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ dem Wort Jesu aber folgen wir nicht: „Nehmt und esst! Nehmt und trinkt!“?

Bequeme Pfarrer? Ja, aber nicht nur! Vielleicht ist in uns allen eine unterbewusste Scheu oder sogar Angst vor Blut, das Leben undOpfer ist. Scheu, Angst vor den Konsequenzen: Kein Leben ohne Hingabe, keine Liebe ohne Opfer. „Bis aufs Blut.“ sagen wir. Der Herr hat es getan.

„Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke?“ (Mk 10,38) fragt Jesus die Jünger Johannes und Jakobus, die sich um Ehrenplätze im Himmel Gedanken machen. Könnte ich es? Diese Hingabe leben?

Todernst Schenkt Er Uns
Reinen Wein Ein
In Ihm Ist Wahrheit

Sein Testament
Alles Für Uns
Mit Seinem Blut Unterschrieben“

Andenken An
Eine Große Liebe
Gegen Den Gedächtnisschwund

Grundlage
Einer Stiftung
Für Mehr Leben

(Andreas Knapp, Abendmahl, in: Heller als Licht, Würzburg 2014, S. 23.)