Bereits zum 17. Mal feierte die Pfarrgemeinde den Wallfahrtstag zum Geschändeten Heiland. Als Hauptzelebrant und Festprediger konnte Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl den Propst des Augustiner Chorherrenstifts Neustift bei Brixen begrüßen. Ebenso feierte P. Emmeram Brolich OCist, der früher als Diözesanpriester unter anderem in Marktredwitz und Weiden tätig war, den Festgottesdienst mit, ebenso der Konvent der Abtei und viele Gläubige als nah und fern.
Den Auftakt zum feierlichen Gottesdienst bildeten drei kleine Sternwallfahrten, die von den Kolping, KAB und KDFB/VITA angeführt wurden. Festliche Kirchenmusik wurde unter der Leitung von KMD Andreas Sagstetter von Chor, Solisten und Orchester der Basilika mit der Messe in B von Franz Schubert und dem Ave verum von Wolfgang Amadeus Mozart mit Bravour zum Klingen gebracht.
Propst Eduard verwies in seiner Predigt darauf, dass zweimal im Kirchenjahr die Gläubigen besonders auf das Heilige Kreuz verwiesen werden, am Karfreitag in der feierlichen Kreuzverehrung mit dem Ruf „Seht das Holz des Kreuzes, an dem der Herr gehangen. Kommt wir beten ihn an!“ und am Fest Kreuzerhöhung, das an die Auffindung und das Zeigen des Kreuzes in Jerusalem erinnert. Das Kreuz zu ehren, ist keine Selbstverständlichkeit, denn als Marterwerkzeug bleibt es anstößig und es ist für viele Menschen befremdlich.
Erst durch Christus, durch sein Kreuztragen und seinen Tod am Kreuz, wird es zu einem Zeichen, in dem Heil, Leben und Hoffnung ist. Am Kreuz wird besonders deutlich, was man von Christus in einem kleinen Wort sagen kann, dass sein ganzes Leben, seine Botschaft und sein Wirken ein „Für“ andere war. Zu einer solchen Haltung ruft besonders der Geschändete Heiland, der Christus ohne Arme und Hände die Christen jeder Zeit auf. Wo wir ihm unsere Arme und Hände im Dienst für Kirche und Welt geben, dort kann das Kreuz neu verstanden und dann auch mit ganzem Herzen verehrt werden.
Im Fürbittgebet vor dem Gnadenbild wurden die großen Anliegen der Kirche, für den Frieden in der Welt, für die Opfer der Naturkatastrophen der letzten Wochen, für das Nachbarland Tschechien, für ganz Europa und Deutschland vertrauensvoll zu Christus getragen.
Text: Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl
Bild: Markus Scharnagl