Mit der Botschaft Jesu den Menschen Hilfe anbieten

Interview mit Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl

 

Die Pressestelle traf Dekan Dr. Thomas Vogl in Waldsassen. Im Interview betonte er: „Unsere Aufgabe als Kirche muss es daher sein, mit der Botschaft Jesu diesen Anker in die Welt zu werfen, und Hilfen anzubieten, diesen Anker für das eigene Leben zu wählen.“

Warum sind Sie Priester geworden?

Als Kind war ich von der Liturgie fasziniert. Das war ein sehr prägendes Kindheitserlebnis und hat den Wunsch geweckt, Priester zu werden. Neben der Familie, die „normal“ katholisch war und mit der regelmäßig die Sonn- und Feiertage gefeiert wurden, war die Zeit im Bischöflichen Studienseminar und der Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Straubing für meinen Wunsch eine ganz wichtige Horizonterweiterung. Vor allem durfte ich da überzeugende und menschliche Priester erleben und auch als Novum damals eine Erzieherin, die ebenso eine wichtige Rolle für diese prägende Phase gespielt hat. Ich durfte erfahren, wozu Kirche da ist und wie sie ihren Auftrag wahrnehmen und erfüllen kann. Auch die Kirchenmusik hat eine große Anziehungskraft auf mich gehabt, so dass dieser Weg auch denkbar gewesen wäre, aber schließlich bin ich in Regensburg ins Seminar eingetreten und habe dort und in Brixen Theologie studiert. Diese Phase war sowohl im Studium als auch in den Praktika eine wichtige Formung und Reifung bis zur Priesterweihe 1994.

Was schätzen Sie am meisten nach der Corona-Pandemie?

Große Dankbarkeit dafür, dass menschliche Begegnungen und die Feier der Gottesdienste wieder wie gewohnt möglich sind. Vor allem schätze ich, dass das pfarrliche Leben in den Gruppen, in den Gremien und in den Verbänden wieder „normal“ funktioniert. Sicherlich hat es bei den Kontakten Abbrüche gegeben, aber letztendlich überwiegt das Positive, die Chance zu nutzen, wieder aufeinander zugehen zu können, Kirche in ihrer ganzen Breite und Vielfalt und Buntheit zu gestalten und erlebbar zu machen. Wichtig ist aber auch, sich mit den Erfahrungen aus der Pandemie weiterhin bewusst auseinanderzusetzen, denn so manche Selbstverständlichkeiten sind infrage gestellt worden. Es gibt den Versuch, so weiterzumachen wie bisher, aber die Realitäten fordern uns ganz neu heraus. Das mit Maß, aber hoffentlich auch viel innovativem Geist zu tun, ist jetzt dran.

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Text: Bistum Regensburg
Bild: Jakob Schötz